Schal-Yeti, Siebenschläfer und Weihnachtsmünsteraner

Das Sommerkind

Minusgrade scheinen dem Sommerkind nichts auszumachen – während alle anderen sich jetzt nur noch im Zwiebelprinzip mit Schal, Mütze und Handschuhen nach draußen wagen, läuft es so herum, als hätte sich seit Ende August wettermäßig nicht viel geändert. Das größte Zugeständnis, das das Sommerkind an die kalte Jahreszeit macht, ist vermutlich, dass es mit Beginn der richtigen Regenzeit seine Sommerschuhe gegen geschlossene Schuhe tauscht. Alles andere bleibt natürlich sommerlich. Warum es das macht, warum es nicht friert, warum es nicht krank wird? Das weiß niemand (nichtmal es selber) so genau.

 

 

Der Immerkranke

Im Gegensatz dazu der Immerkranke: nach draußen bewegt er sich nur, wenn es sein muss, schließlich ist er eigentlich schwerkrank. Zu den Vorlesungen und Seminaren bewegt er sich trotzdem, auch wenn man ihn zu Beginn erstmal übersehen könnte, so sehr wie er unter seinen Jacken und Schals versteckt ist. Früher oder später muss man ihn aber bemerken, schließlich ist sein Naseputzen, Husten und Krächzen kaum zu überhören. Am besten Abstand halten und aus der Ferne mit einem Care-Paket mit Tee, Vitamintabletten und Taschentüchern versorgen.

 

 

Der Schal-Yeti

Jeder hat ihn schonmal gesehen, auch wenn auf den ersten Blick nicht unbedingt klar ist, wer sich dahinter (beziehungsweise darunter) verbirgt. Kopf und Oberkörper des Schal-Yetis sind schließlich fast komplett in ein Tuch eingewickelt, das auch als Babydecke durchgehen könnte. Das Gegengewicht zur Formlosigkeit oben bilden hautenge Jeans. Freie Knöchel sorgen außerdem für eine ausgeglichene Körpertemperatur.

 

 

Der Siebenschläfer

Winterschlaf, auch Hibernation: eine Schlafphase mit deutlich herabgesetzten Lebensfunktionen, um die Winterzeit zu überbrücken. Auch wenn dieses Phänomen eigentlich nur von Säugetieren wie Igeln und Eichhörnchen bekannt ist, zeigen auch manche Menschen Merkmale solchen Verhaltens. Im Winter trifft man ihn selten an, was sich durch seine verminderte körperliche Aktivität und den Rückzug an geschützte Orte (vornehmlich das eigene Bett) erklären lässt. Aber keine Sorge: Spätestens nach Ostern wird der Siebenschläfer wieder ganz normal am Leben teilhaben.

Der Last-Minute-Shopper

Zugegeben, ein bisschen Last-Minute-Shopper steckt vermutlich in fast jedem von uns. Irgendwie vergisst man ja doch immer ein, zwei Geschenke, oder aber die Online-Bestellung kommt doch nicht pünktlich. Beim echten Last-Minute-Shopper ist das aber nicht die Ausnahme, sondern die Regel. Warum schließlich Geschenke früh besorgen, wenn man sich stattdessen kurz vor knapp nochmal durch überfüllte Läden mit gestresstem Personal drängeln kann. Aber alle Last-Minute-Shopper aufgepasst: Heiligabend fällt dieses Jahr auf einen Sonntag, womit die Einkäufe am 24. Dezember wohl ausfallen müssen!

 

 

Der Bastler

Von oben bis unten mit Glitzer bestäubt und im Haar kleben noch einige Papierschnipsel, daran erkennst du den Bastler. In jedem seiner Geschenke steckt Schweiß, Herzblut und Liebe, schließlich muss eine lange Liste an Leuten abgearbeitet werden, die es zu beschenken gilt. Zum Glück gibt es ja im Internet auch allerlei Ideen, die man in heimischer Massenproduktion herstellen kann. Wer einen Bastler im Freundeskreis hat, kann also schonmal gespannt warten, was er sich dieses Jahr ausgedacht hat – aber Achtung mit dem Glitzer, den wird man so schnell nicht mehr los.

 

 

Der Weihnachtsmünsteraner

Andere Leute haben Weihnachtspullover, der Münsteraner hat sich der ernüchternden Wahrheit gestellt und weiß, dass er auch dieses Jahr keine weiße Weihnacht bekommen wird und hat stattdessen lieber in einen festlichen Regenponcho investiert. Den Baum transportiert man fachmännisch (und bestimmt gegen die StVO) montiert auf dem Fahrrad, was beim echten Weihnachtsmünsteraner natürlich mindestens genauso schön wie der Baum geschmückt ist.

 

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